Immer mehr Menschen haben Freude daran, einen Teil ihrer Lebensmittel aus dem eigenen Garten ernten zu können.
Foto: djd/Saatgut Dillmann/Getty Images/cjp
ie angespannte weltpolitische Lage und deutlich höhere Lebensmittelpreise tragen offensichtlich dazu bei, dass sich immer mehr Menschen mit Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten versorgen. Der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) jedenfalls berichtet von einer steigenden Tendenz beim Kauf von Saatgut und Anzuchtpflanzen. Dieser Trend, so der Verband, ziehe sich durch alle Altersgruppen und gehe oft mit der Rückbesinnung auf den eigenen Nutzgarten einher. Auch Stadtbewohner würden sich entsprechende Möglichkeiten verschaffen: So habe sich der Verkauf von Hochbeeten, die sich platzsparend auf dem Balkon platzieren lassen, kräftig erhöht. Erzeugnisse aus dem eigenen Garten schmecken am besten, sie sind frisch und regional und man kann das selbst gepflanzte Obst und Gemüse reinen Gewissens genießen.
Wer sich teilweise oder sogar komplett mithilfe seines Gartens versorgen will, muss allerdings einiges beachten. Anfänger sollten sich im Vorfeld gut informieren, wie der Garten für den Gemüseanbau beschaffen sein muss und welches Timing man in Sachen Aussaat und Ernte berücksichtigen sollte. Im Sommer kann jedenfalls noch viel ausgesät werden, manche Pflanzen wachsen binnen vier Wochen, wie etwa Radieschen.
Wer mit dem Gemüseanbau beginnt, sollte sich für möglichst robuste Sorten entscheiden, die für bestimmte Krankheiten und Schädlinge nicht anfällig sind. Sie sollten zudem zu den regionalen Bedingungen in Sachen Klima und Bodenbeschaffenheit passen. Immer wieder wird man dann bei den traditionellen Gemüsesorten landen, die sich an die örtlichen Gegebenheiten angepasst haben. „Man sollte sich am Anfang auf keinen Fall zu viel vornehmen“, rät Saatguthersteller Patrick Dillmann. „Wer mit einigen ausgewählten Gemüsesorten startet und erfolgreich ist, kann seinen Anbauplan sukzessive erweitern.“
Manche Saatgut-Hersteller bieten gemischte Boxen für Selbstversorger, zum Beispiel mit einer Auswahl an Herbst-Gemüsesorten, die in Beeten und Kästen gepflanzt werden können. Käufer sollten hier auf Markensaatgut mit hoher Keimfähigkeit und Kultursicherheit achten. Auch sollte die Verpackungen eine ausführliche Beschreibung und Anbauempfehlung enthalten und das Saatgut sollte darin vor Sonne und Feuchtigkeit geschützt sein. In Frage kommen Spinat, Rucola, Wintersalat, Endivie, Feldsalat, Kresse, Rettich, Kohl und einiges mehr.
In Streifen oder Blöcken gepflanzt, wird Lavendel im Garten zu einem gestaltgebenden Element, das alle Blicke auf sich zieht. Das funktioniert nicht nur im Barockgarten, sondern auch innerhalb klarer, moderner Strukturen. Foto: Adobe Stock
Der Formale Stil in der Gartenkunst ist untrennbar mit den barocken Anlagen von André Le Nôtre in Versailles verbunden. Die geordnete Pflanzenpracht galt als Inbegriff der Kultur. Geschnittene Hecken und Gehölze, symmetrisch angelegte Beete sowie klare Sichtachsen – solche Gartenanlagen bildeten überall, wo man es sich leisten konnte, das Gegenbild zur ungebändigten Natur. Viele moderne Gärten werden auch heute streng formal gestaltet. Gerade Linien und geometrische Figuren sind da gefragt, vor allem da diese Gärten Ruhe und Sachlichkeit ausstrahlen. Sie passen gut zur modernen Architektur. Die Pflanzenauswahl in den modernen Gärten ist meist sehr reduziert. Immergrüne Formgehölze, Bodendecker, Gräser und Materialien wie Kies, Stein und Metall bestimmen das Bild. Mit bunten Blüten und Farben hält man sich eher zurück. Es gibt jedoch eine blühende Pflanze, die sehr gut auch zu diesen Anlagen passt: Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia).
Der niedrig wachsende Halbstrauch wird im formalen Garten in Streifen oder Blöcken gepflanzt und so zu einem wichtigen, gestaltgebenden Element. Lavendelpflanzen an den Seiten des Weges betonen die Gartenachsen und stellen Blickbeziehungen sowie mögliche Symmetrien her. Um solche Effekte zu erzielen, ist es allerdings wichtig, dass man sich auf einer klar definierten Fläche immer auf eine Lavendelsorte beschränkt.
Wer denkt, formal angelegte Gärten wären nur etwas für große Flächen, der irrt. Auch kleine Gärten oder Vorgärten kann man so gestalten. Durch geschicktes Anlegen von geometrischen Strukturen lässt sich sogar erreichen, dass das Grundstück insgesamt größer wirkt. Die Auswahl der richtigen Farben kann ebenfalls dazu beitragen. Besonders kleine Gärten können durch die Verwendung der vielen Blautöne des Lavendels profitieren, denn sie wirken beruhigend und verleihen der Fläche optisch Tiefe.
Natürlich ist es nicht notwendig, den ganzen Garten im formalen Stil zu gestalten. Kombinationen zwischen geometrisch angelegten Teilen und solchen, in denen andere Pflanzen etwas wilder wachsen, können sogar äußerst reizvoll sein und für abwechslungsreiche Kontraste sorgen.
Lavendel stammt ursprünglich aus der Mittelmeerregion und wächst in der Natur zumeist an Hängen in voller Sonne. Die trockenheitsresistenten Pflanzen benötigen einen mageren, gut wasserdurchlässigen Boden und sind deshalb auch im Garten die geeigneten Kandidaten, um mit ihnen beispielsweise eine Natursteinmauer zu begrünen. Bepflanzte Mauern passen hervorragend sowohl in naturnahe als auch in modern puristisch gestaltete Gärten.
Noch ein bisschen draußen bleiben: Mit einem Gartenfeuer wird es nicht kalt. Foto: Leda Werk/akz-o
In den letzten Jahren zeigt sich ein deutlicher Trend: Garten und Terrasse haben sich zu einem Outdoor-Wohnzimmer gewandelt. Stilvolle, bequeme Sitzmöbel und auserlesene Deko lassen hier eine richtige Wohlfühl-Oase entstehen. Damit das „grüne Zimmer“ auch an lauen Abenden kuschelig bleibt, gehört ein Gartenfeuer einfach dazu. Es gibt mehrere Möglichkeiten, sein eigenes Feuer im Freien zu entzünden, oft spielt hochwertiges Gusseisen eine Rolle. Dieses ist nicht nur besonders robust, langlebig und formstabil. Das Material ist zudem extrem hitzebeständig sowie vollkommen spannungsfrei.
Feuerturm – Lichtspiel in der Dämmerung
Ein zylinderförmiger Feuerturm gewährt mit seitlichen Öffnungen tiefe Einblicke in das Flammenspiel. Die aufrechte Bauweise hat den Vorteil, dass die Holzscheite hochkant verbrennen. So verströmt in der Dämmerung bereits ein einziges Scheit milde Wärme. Über 60 Zentimeter hoch sollte der Turm schon sein, ein Gewicht von rund 40 Kilogramm macht den Korpus massiv und standfest zugleich.
Feuerbox – köstlich und gemütlich
Für alle, die mehr als Wärme und Feuerschein genießen möchten, ist eine Feuerbox genau das Richtige. Denn das rechteckige Objekt ist ein toller Blickfang mit praktischer Zusatzfunktion – auf ihr kann man grillen, braten und kochen. Dafür lassen sich die Bodenplatten in zwei verschiedenen Höhen einlegen: ganz oben für das Grillen mit Kohle und weiter unten für Scheitholz. Ist der Hunger gestillt, kann das prasselnde Feuer in vollen Zügen genossen werden (erhältlich z.B. von Leda Werk).
Feuerschale – viel Platz für feurige Wärme
Feuerschalen sind weit verbreitet und bieten genügend Platz für mehrere Holzscheite. Das spendet nicht nur viel Wärme, es setzt auch die Dynamik des Ur-Elements besonders gut in Szene. Ideal ist es, wenn für die Feuerschale auch noch Windringe gekauft werden, die etwa bei auftretenden Windböen vor Ascheflug schützen. Und damit in der Schale auch gegrillt werden kann, lohnt sich die Anschaffung einer Grillplatte mit Auffangrinne und Bratzonen.
Ob auf einer Stange in den Rasen gesteckt oder auf eine Steinplatte gestellt, eine besondere Atmosphäre verspricht eine schöne, große Feuerfackel. Als Brennmaterial dient bei vielen Modellen eine Wachsrolle, die entweder im Handel erhältlich ist oder alternativ mit rund 300 Gramm geschmolzenen Kerzenresten und einer Toilettenpapierrolle selbst hergestellt werden kann. Für vier Stunden Feuerschein sollte so eine Wachsrolle sorgen. Endet der Abend früher, wird die Flamme am besten mit einem eisernen Gussdeckel gelöscht.