X570-Mainboard kaufen: So finden Sie die passende Hauptplatine | STERN.de

2022-04-22 18:05:01 By : Mr. Manager Export

Wer sich selbst einen Computer zusammenbauen möchte, kommt um die Frage nicht umhin, welcher Prozessor die zentrale Recheneinheit wird. Nicht wenige Selberbauer entscheiden sich für einen AMD-Ryzen-Prozessor der dritten oder vierten Generation und die passen nur auf ein Mainboard, das den Sockel AM4 bietet. Nun unterscheiden sich die Mainboards mit AM4-Sockel aber durch ihren Chipsatz und nicht jeder Chipsatz arbeitet sofort mit jedem Prozessor zusammen. Als sei das noch nicht genug, bieten die verschiedenen Chipsätze auch noch verschiedene Funktionen.

Der Reihe nach: Die beiden aktuellsten Generationen von Chipsätzen auf Mainboards für Prozessoren von AMD sind 470 und 570. Auf beiden funktionieren theoretisch die beiden neusten Generationen von Ryzen-CPUs (also die dritte und vierte Generation). Allerdings kann es zu Komplikationen kommen, wenn Sie Ryzen-Prozessoren der vierten Generation auf ein Mainboard mit 470-Chipsatz setzen wollen. In diesem Fall wäre ein Update des BIOS auf dem Mainboard vonnöten, wofür in den meisten Fällen ein Ryzen-Prozessor der dritten Generation benötigt wird. 

Wer sich alle Komponenten neu kauft und auf die High-End-Ryzen-Prozessoren der vierten Generation setzt, sollte zu einem AM4-Mainboard mit X570-Chipsatz greifen. Das erspart in jedem Fall nervige Update-Probleme. Im Vergleich zum 470-Chipsatz sind Sie mit dem neueren ebenfalls etwas zukunftssicherer unterwegs, weil er PCIe 4.0 bietet. Bei den PCIe-Lanes auf dem Mainboard handelt es sich um die Datenautobahn der Hauptplatine. Der neue Standard bietet einen doppelt so hohen Datendurchsatz wie PCIe 3.0. Bei neueren Grafikkarten kann das eine bessere Leistung in Spielen zur Folge haben – muss es aber nicht. Ob sich für Sie der Aufpreis für PCIe 4.0 lohnt, ist fraglich.

Nicht der Fall ist das beispielsweise, wenn Sie vorerst Ihre ältere Grafikkarte (GPU) benutzen wollen, weil die neuen Modelle von Nvidia und AMD noch immer überteuert sind. Ältere GPUs sind auf PCIe 3.0 optimiert und profitieren nicht von PCIe 4.0. Das tun dagegen kleine NVMe-SSD-Speicher, die dank des neuen Standards noch schneller Daten lesen und schreiben. Einen merklichen Unterschied macht das im alltäglichen Gebrauch und bei Spielen aber nicht. Weiterer Minuspunkt: PCIe 4.0 braucht mehr Strom als PCIe 3.0. Die X570-Mainbaords werden sehr viel wärmer, weshalb die meisten einen kleinen Lüfter installiert haben. Für Freunde absolut stiller Computer könnte das ein Minuspunkt sein. 

Wer nicht zu viel Geld ausgeben will und auf einen Einsteiger- oder Mittelklasse-Ryzen-Prozessor der vierten Generation setzt, darf hingegen auf ein Mainboard mit B550-Chipsatz schielen. Mainboards seiner Gattung bieten zwar weniger Steckplätze und Verbindungsmöglichkeiten und kaum Übertaktungspotenzial, sind aber deutlich preiswerter. Wer sich einen günstigen Gaming-Computer bauen möchte, ist in den allermeisten Fällen besser beraten, den Großteil des Geldes in eine vernünftige Grafikkarte zu investieren. 

Stellt sich noch die Frage, welche Größe Ihr Mainboard haben soll. Sie allein entscheiden das natürlich nicht, dafür nimmt Ihnen Ihr Gehäuse die Antwort ab. Es gibt inzwischen viele Formfaktoren für Gehäuse und Mainboards: Die geläufigsten sind ATX, Micro ATX (uATX), DTX und ITX. Sie unterscheiden sich in der Größe und entsprechend auch in den Verbindungsmöglichkeiten.

Wer beispielsweise einen besonders kleinen Rechner bauen will, setzt auf ITX und kauft entsprechendes Gehäuse, Netzteil und Mainboard. Das Groß der Zocker setzt auf ATX und Micro ATX, weil Sie die Komponenten in einen Midi- oder Big-Tower einbauen. Diese Gehäuse bieten in der Regel den besten Luftzug, um Warmluft aus dem Gehäuse zu befördern.

Wer ein X570-Mainboard ohne Kompromisse sucht, muss tief in die Tasche greifen. Um die 800 Euro kostet das ASUS ROG Crosshair VIII Extreme . Dafür bietet es alles, was Enthusiasten von einem Mainboard wünschen. Konkret ist das eine 18+2-CPU-Spannungsversorgung mit 90-A-Power Stages, die selbst hohe Taktraten beim Prozessor mit entsprechend hoher Spannung ermöglicht. Neben dem Prozessor lässt sich mit dem Mainboard natürlich auch der Arbeitsspeicher (RAM) übertakten.

Kurze Erinnerung: Den besten Mix aus Preis und Leistung bei Ryzen-Prozessoren bietet aktuell RAM mit 3600 Megahertz (MHz). Das ASUS ROG Crosshair VIII Extreme fast maximal 128 Gigabyte Arbeitsspeicher, der mit 5.333 MHz takten darf. Ansonsten bietet das Mainboard wirklich alles, was sich Selberbauer nur wünschen können: gleich fünf M.2-SSD-Steckplätze, zwei externe Thunderbolt-4-Schnittstellen, zwei PCIe-4.0-x16-Lanes sowie WLAN 6.0 und Bluetooth 5.1. Außerdem ist es eines der wenigen X570-Boards, die passiv gekühlt werden und ohne Lüfter auskommen.

Wenn Sie ein solides Mainboard für einen Gaming-Computer suchen, das nicht zu viel kosten soll, bietet sich das GIGABYTE X570 Aorus Elite an. Allzu stark können Sie Ihren Prozessor mit dem Brett aber nicht übertakten, weil seine 12+2-CPU-Spannungsversorgung dafür zu wenig Power liefert. Natürlich verzichtet Gigabyte bei seinem Aorus Elite auch auf eine Thunderbolt-Schnittstelle. Dafür bietet es aber USB-C-Buchsen, die mit dem USB-3.2-Protokoll arbeiten.

Schön: Insgesamt finden zwei flotte M.2-SSD-Speicherriegel auf dem Mainboard ein neues Zuhause, was den meisten Zockern genügen dürfte. Außerdem bietet das Mainboard eine PCIe-4.0-x16-Lane für moderne Grafikkarten. Der Arbeitsspeicher darf bei höchstens bei 4.000 MHz takten. Maximal schluckt das Aorus Elite 128 Gigabyte RAM. Insgesamt ist das Aorus Elite ein solides Board, das den Bedürfnissen normaler Zocker genügt. WLAN und Bluetooth müssen Sie allerdings per PCIe-Steckkarte oder USB nachrüsten. 

Etwas kleiner, aber nicht viel günstiger ist das ASRock X570M PRO4 im Micro-ATX-Formfaktor. Dem  Aorus Elite steht es in fast nichts nach. Allerdings bietet das AS-Rock nur einen PCIe-x1-Slot. Spätestens wenn Sie sich für Soundkarte oder Wifi-Adapter über die Schnittstelle entscheiden müssen, wird es knifflig. Ansonsten ist das ASRock X570M PRO4 ein Micro-ATX-Mainboard, das es mit seinen großen ATX-Brüdern locker aufnimmt.

Es verfügt über zwei M.2-SSD-Slots, einen PCIe-4.0- und einen PCIe-3.0-x16-Steckplatz für Grafikkarten, vier RAM-Slots, die maximal 128 Gigabyte Arbeitsspeicher mit einer Taktung von höchstens 4.200 MHz vertragen. Extern verfügt das Mainboard über jeweils zwei USB-C- und USB-A-Buchsen, von denen jeweils eine über das USB-3.2-Gen. 2- und eine über das USB-3.2-Gen. 1-Protokoll verfügt.

Das ASUS ROG Crosshair VIII Impact gehört zu den wenigen Mini-DTX-Mainboards mit X570-Chipsatz, die aktuell erhältlich sind. Maximal 64 Gigabyte in Form von zwei Riegeln passen auf das ASUS ROG Crosshair VIII Impact, die allerdings nur mit höchstens 2466 MHz takten dürfen. Das ist ärgerlich, liegt der Sweetspot bei neuen Ryzen-Prozessoren bei einem Speichertakt von 3600 MHz. 

Noch kleiner sind nur Mini-ITX-Boards. Eines der höherwertigen seiner Gattung ist das Gigaybte X570 I Aorus Pro Wifi . Wie der Name verrät, spendiert Gigabyte ihm von Haus aus Wifi 6. Auf den zwei RAM-Steckplätzen bequemen sich maximal 64 Gigabyte Arbeitsspeicher, die bei 5300 MHz im Overclock-Modus takten können. Ungewöhnlich, aber erfreulich sind die zwei M.2-SSD-Steckplätze auf dem kleinen ITX-Mainboard. Auch positiv: Auf der Rückseite befindet sich jeweils ein USB-C- und USB-A-Anschluss mit USB 3.2 Gen. 2. Außerdem sind dort vier weitere USB-A 3.2 Gen. 1-Buchsen.

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