Von wegen langweilige Old Economy: Ein Börsenneuling revolutioniert die Zementindustrie und wächst auch dank des Baubooms rasant.
Wasserstoff und Stahl gibt es schon etwas länger in grünen Varianten, die mit regenerativen Energien produziert werden. Die Firma Hoffmann Green Cement aus Frankreich verfügt über eine Technologie, nun auch Zement umweltverträglicher herzustellen. Will die Europäische Union ihre Klimaziele erreichen (die Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes um 55 Prozent im Vergleich zu 1990), muss auch das Massenprodukt Zement einbezogen werden. Denn insgesamt sind die Branchenunternehmen weltweit für sieben Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Wäre die Zement-industrie ein Staat, stünde sie damit gleich hinter China und den USA.
Hoffmann Green Cement (HGC) peilt daher eine Reduzierung der CO2-Emissionen um den Faktor fünf an. Hierzu verzichtet das Unternehmen auf Klinker als Zuschlagstoff, der erst durch starkes Erhitzen (1400 Grad) von Kalkstein entsteht. HGC verwendet stattdessen energiesparende Schlacke aus der Herstellung von Gusseisen und von gebranntem Ton aus Tonschlamm oder Gips.
Klar, im Konzert der großen internationalen Unternehmen ist HGC ein kleines Licht. Die Marktkapitalisierung liegt bei knapp 400 Millionen Euro. Mit Konkurrenten wie HeidelbergCement (12,7 Milliarden Euro) und Holcim (25,9 Milliarden Euro) kann sich HGC nicht messen. Aber die AG ist ja auch erst vor zwei Jahren an die Börse gegangen. 40 Millionen Euro der durch die Erstemission erlösten 65 Millionen Euro sind noch in der Kasse und ver-leihen ausreichend Flexibilität.
Vor allem stimmt die Wachstumsstory. Zum Halbjahr 2021 gingen 540 Millionen Euro durch die Bücher. Im Vorjahreshalbjahr waren es lediglich 96 Millionen Euro. Den Verlust konnte das Unternehmen von 4,4 Millionen Euro auf 2,6 Millionen Euro klar reduzieren. Im Auftragsbuch stehen Bestellungen über 200000 Tonnen Zement, ein Plus von 30 Prozent gegenüber 2020.
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Nach der Wende bekamen kluge Menschen das Sagen. Warum nicht den bei der Entschwefelung entstehenden Gips unter den Zement mischen? Gesagt getan und mit diesem "neuen" Rohstoff die Autobahnen in den neuen Bundesländern sanieren. Und das Ergebnis? Gips zieht Wasser und quellt dann auf. Wer über diese Straßen gefahren ist, der kennt das Ergebnis. Seit über einem Jahrzehnt bemüht man sich, die Straßen total zu erneuern und zwar ohne Gips beizumengen. Den mit Gips verunreinigten Beton kann man - bisher - für nichts mehr verwenden. Es handelt sich um Mengen, mit denen man ein kleines Gebirge aufschütten kann. Und nun grüner Zement mit Gips-Beimengungen? Dann halten die damit errichteten Bauten keine zehn Jahre.
Frage: Wer kann etwas dazu sagen, Wie viel "Abfall" den Hoffmann benötigt in Zukunft produziert wird aufgrund grüner Politik, so dass das Model weiter skalierbar ist?
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