Biberist: Lösung für Hangsicherung wird ausgearbeitet

2022-03-03 02:13:07 By : Mr. Andy Yu

Die Unterbiberiststrasse in Biberist sowie der Hang unterhalb müssen wegen des Wasserleitungsbruchs vom Dienstag neu gebaut werden. Im verwüsteten Garten fahren bald schwere Maschinen auf.

In Biberist ereignen sich rund 30 Rohrleitungsbrüche im Jahr. Die meisten werden nicht bemerkt, da das Wasser nur unterirdisch abfliesst. Sie sind auch grundsätzlich kein Problem, abgesehen davon, dass Geld verloren geht und damit allenfalls ein Leistungsverlust verbunden ist. Eine Leckortung hilft der Gemeinde, die Brüche aufzudecken.

Spektakulär wirds dann, wenn ein Hydrant umgefahren wird und Wasser in die Höhe schiesst. Oder wie am Dienstag ein Leck zu einem Hangrutsch führt.

Die unmittelbare Gefahr ist gebannt. «Ein Geologe hat uns bestätigt, dass der Hang momentan stabil ist», Nicolas Adam, Leiter Bau und Planung der Gemeinde Biberist. Ursache für die Rutschung sei das Wasser gewesen. «Wir müssen aber die Strasse neu aufbauen und dazu gibt es derzeit keinen Hang mehr», so Adam.

Ein Ingenieurbüro arbeite deshalb daran, eine Lösung für eine Hangsicherung zu präsentieren. «Sicher muss eine Art Stützmauer hin.» Wie lange der Bau dauert, kann derzeit nicht abgeschätzt werden. Klar ist, dass der Hang mehr aushalten muss als in der Vergangenheit.

Die geborstene Transportleitung aus Gusseisen wies einen Durchmesser von 20 cm auf. «Das tönt nicht nach viel. Für eine Wasserleitung ist das aber riesig», so Adam. Diese stehe im Gegensatz zu Abwasserleitungen unter Dauerdruck. Deshalb komme so viel Wasser.

Die Kapazität der betroffenen Leitung beträgt über 4'000 Liter pro Minute. Eine so grosse Leitung im Zusammenhang mit dem ungesicherten Hang sei keine gute Kombination. Das ist sich auch Gemeindepräsident Stefan Hug-Portmann bewusst. Man wolle nun das Schadenspotenzial aller Leitungen genauer anschauen.

Als Sofortmassnahme wurde am Mittwoch die geborstene Transportleitung ausgebaggert; eine Notleitung versorgt acht Haushalte wieder mit Wasser. Von der Bauverwaltung sind zwei Personen für die Bearbeitung des Ereignisses eingesetzt. Pascal Sutter ist für Strasse und die Profilierung des Hangs verantwortlich, Jürg Zeller kümmert sich sich um die betroffenen Personen.

Bei der Liegenschaft an der Poststrasse 11 gilt es, den gesamten Garten von Dreck und Geröll zu befreien und ihn danach wieder zu gestalten. Hier sind seit Donnerstag auch Zivilschützer im Einsatz.

Nicolas Adam geht von 500-700 Kubikmetern aus, die mit grossen Geräten weggeräumt werden müssen. Weil sich darunter aber noch ein Schwimmbassin und weiteres Material befindet, müsse man mit Fingerspitzengefühl ran. Und schlussendlich müsse auch noch eine Schicht Humus abgetragen werden. Die Arbeiten im Garten würden sicher bis in den Herbst hinein dauern.

Und dann folgt ja noch die Hangsicherung und der Strassenbau. «Wir haben mit den Betroffenen gesprochen und man hat der Gemeinde eine Piste für die Fahrzeuge bis zum Hang zugesprochen», so Adam. So sollen die Arbeiten ausgeführt werden können. Überhaupt seien alle sehr kooperativ. «Wir helfen uns gegenseitig.»

Niemand soll einen finanziellen Schaden erleiden. Gemeindepräsident Stefan Hug-Portmann: «Mir ist ganz wichtig zu sagen, dass die geschädigten Grundeigentümer vollumfänglich entschädigt werden.»

Schliesslich sei die Wasserversorgung Schadensverursacher. Die Gemeinde werde sicher vorfinanzieren müssen, aber Hug-Portmann geht davon aus, dass die Versicherung zahlt.

Wann die Unterbiberiststrasse wieder befahrbar sein wird, ist schwierig abzuschätzen. «Es ist ein Glücksfall, dass es dort nicht so viel Verkehr gibt», sagt Nicolas Adam.

Man habe für die Sanierung im 2023 geplant, den Zugang mit einem Poller zu erschweren und den Durchgangsverkehr zu unterbinden. Das will man nun umsetzen.