02.05.2022 – Kategorie: Komponenten & Systeme
Das Heinrich Kipp Werk liefert hochwertige und individuelle Bedienteile, die FMB Maschinenbaugesellschaft in seinen Lademagazinen verbaut. Einige dieser Anlagen kommen wiederum in der Produktion von Kipp zum Einsatz. So sieht die Win-Win-Situation der beiden Unternehmen aus.
FMB bietet Automatisierungslösungen für das Be- und Entladen von Werkzeugmaschinen – zum Beispiel Lademagazine und Entladesysteme für verschiedenste Drehautomaten sowie kundenspezifische Handlingsysteme. In den Produkten von FMB werden schon seit geraumer Zeit Bedienteile, wie Klemmhebel, von Kipp eingesetzt: „Wir sind bereits seit dem Jahr 2000 in einer Geschäftsbeziehung“, erinnert sich Dipl.-Ing. Kai Grundmann, Geschäftsführer der FMB Maschinenbaugesellschaft. „In den letzten Jahren hat sich diese Partnerschaft intensiviert. Das liegt auch daran, dass Kipp unsere Stangenlademagazine nun auch in der eigenen Produktion einsetzt.“
Lademagazine führen einer Dreh- beziehungsweise CNC-Drehmaschine Stangen als Rund- oder Mehrkantmaterial vollautomatisch zu. Bei der Bauform unterscheidet man zwischen Einspindel- und Mehrspindeldrehmaschinen. Kipp hat derzeit fünf Lademagazine des Typs FMB LSK 38 und zwei Modelle des Typs FMB Turbo 5-65 in Betrieb. „In der Fertigung setzen wir auf qualitativ hochwertige Maschinen und Anlagen“, erläutert Mike Plocher, Meister Einspindeldrehbereich bei Kipp. „Dabei führt im Bereich der Stangenlademagazine kein Weg an FMB vorbei. Die Anlagen sind einfach zu bedienen und funktionieren reibungslos.“ Kipp verarbeitet an den Drehmaschinen hauptsächlich Stangenmaterial von drei Metern Länge – mit verschiedensten Durchmessern.
„Wir bieten eine große Bandbreite unterschiedlichster Lademagazinkonzepte und Typen“, betont Grundmann von FMB. „Mit unserem umfangreichen Standardsortiment und individuellen Sonderlösungen ermöglichen wir es unseren Kunden, Materialstangen beziehungsweise Stangenabschnitte oder vorgefertigte Rohlinge in unterschiedlichster Form einem Verarbeitungsprozess zuzuführen.“ Gerade das Stangenlademagazin LSK 38 ist ganz auf Flexibilität ausgelegt: Das Lademagazin für Stangendurchmesser von fünf bis 42 Millimeter wurde speziell für Drehmaschinen entwickelt, bei denen ein in Z-Achse verfahrbarer Spindelstock stark veränderliche Abstände zwischen Lademagazin und Spannfutter der Drehmaschine verursacht.
Eine optimale Lösung für diese Herausforderung stellt das von FMB patentierte Konzept des mitfahrenden Führungskanals dar, mit dem sich deutlich effizientere Drehprozesse bei gleichbleibender Teilequalität realisieren lassen. „Der LSK 38 arbeitet nach dem Prinzip des zweistufigen Vorschubs, was eine sehr kompakte und somit platzsparende Bauweise erlaubt“, so Grundmann. „Darüber hinaus gewährleistet das massive Maschinenbett aus Grauguss die nötige Stabilität, besonders für die präzise Verarbeitung von größeren Materialstangendurchmessern.“
In den Lademagazinen wird eine Anzahl unterschiedlicher Komponenten von Kipp verbaut, darunter Klemmhebel, Exzenterspanner und -hebel, federnde Druckstücke und Druckschrauben. Aufgabe der Klemmhebel und Exzenterspanner ist das Fixieren definierter Einstellungen am Vereinzelungssystem der seitlichen Materialauflage des Lademagazins. Diese manuellen Einstellungen durch den Maschinenbediener sind beim Umrüsten des Lademagazins auf einen anderen Materialstangendurchmesser erforderlich. Sie müssen effizient und gleichzeitig präzise ablaufen, um das prozesssichere Vereinzeln von Stangen zu gewährleisten.
Teilweise sind die Bedienteile für FMB als Sondermodelle ausgeführt. „Wir haben Anpassungen bezüglich Farbe und Baugröße vorgenommen“, erläutert Gerd Wiedemaier, Teamleiter Sonderteileabwicklung bei Kipp. „So liefern wir einen Klemmhebel in Rapsgelb und einen Exzenterhebel in Reinorange. Die spezielle Farbgebung und Anordnung unterstützen eine einfache und ergonomische Bedienung des Lademagazins.“ Dank der hohen Fertigungstiefe kann Kipp jederzeit Baugruppen sowie Einzelteile als Sonderlösungen realisieren – exakt auf Basis der Kundenvorgabe.
FMB hatte sich ursprünglich aufgrund der guten Konditionen und Beratung durch den Außendienst für die Zusammenarbeit mit Kipp entschieden. Durch die gegenseitigen Geschäftsbeziehungen hat sich jedoch auch das Verhältnis der Unternehmen zueinander verändert – man ist zu Partnern geworden. „Kipp nutzt unsere Lademagazine selbst. So entsteht automatisch ein gutes Verständnis dafür, welche Einsatzmöglichkeiten und Anforderungen sich für die Bedienteile ergeben“, erläutert Grundmann. „Mögliche Optimierungen und Weiterentwicklungen lassen sich leichter besprechen und Lösungen dafür finden.“ Von dieser Bedienfreundlichkeit profitiert Kipp auch selbst. Plocher: „Mit den Stangenlademagazinen von FMB haben wir die Technik im Haus, um hochwertige Teile effizient fertigen zu können.“
Der Klemmhebel von Kipp wird auch als „Kipphebel“ bezeichnet. Klemmhebel kommen vorwiegend im Maschinenbau zum Spannen von Geräten oder Maschinenteilen zum Einsatz. Aber auch in anderen Bereichen werden sie oft zum Spannen unterschiedlicher Bauelemente verwendet. So vielseitig wie die Anwendungsfälle sind auch die Klemmhebel: Allein das Standardsortiment verzeichnet über 4.400 Modelle.
Generell bestehen Klemmhebel aus einem Griffhebel, in den ein Gewindeeinsatz (Innen- oder Außengewinde) eingebaut ist. Sie sind je nach Einsatzfall mit unterschiedlichen Gewindedurchmessern und Griffgrößen wählbar. Verwendete Materialien sind meist Stahl, Edelstahl, Zinkdruckguss, Kunststoff sowie glasfaserverstärkter Kunststoffspritzguss.
Die Funktion des Klemmhebels ist einfach: Durch das Anheben des Griffhebels rastet der Klemmhebel aus einer Verzahnung aus und ist frei verstellbar. Lässt man den Griff los, rastet er automatisch wieder ein. Jetzt kann der Klemmhebel von Hand bewegt werden, um etwas anzuziehen, zu lösen oder die Position eines Maschinenelements zu verstellen.
Der Autor Andreas Roth ist Leiter Marketing bei der Heinrich Kipp Werk GmbH & Co. KG.
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