Im Jahr 2019 besuchten mehr als 19 Millionen Ausländer London, die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs und Großbritanniens. Die Metropole zählt im internationalen Vergleich nach Bangkok und Paris zu den beliebtesten Zielen von Städtereisenden. Dutzende, wenn nicht gar Hunderte Sehenswürdigkeiten warten auf knapp 1.600 Quadratkilometern Fläche auf Bewunderer.
Uns haben es vor allem die nachstehend genannten städtischen Ziele angetan. Wir denken dabei nicht an touristischen Attraktionen wie die Warner Bros. Studios oder Madame Tussauds. Uns faszinieren die „klassischen“ Sehenswürdigkeiten wie Tower, Buckingham Palace oder Westminster Abbey. Jeder unserer zehn Top-Favoriten ist es wert besucht zu werden. Von großem Vorteil ist, dass sie sich allesamt gut finden lassen.
Auf unserer Rangliste der Top 10 nimmt der Tower of London den ersten Platz ein. Im 11. Jahrhundert ließ Wilhelm der Eroberer eine Festung an der Themse errichten. Der Bau des „Fortress of the Tower“ geriet zum fortlaufenden Prozess. Die gut gesicherte Burganlage war über Jahrhunderte Wohnsitz der Könige, und jeder Herrscher brachte eigene Vorstellungen ein. Die Festung diente als Waffenkammer, Garnison, Münzprägestelle, Gefängnis und Hinrichtungsstätte.
Das gewaltige Bauwerk gehört der britischen Krone. Pro Jahr besuchen mehrere Millionen Schaulustige den Tower. Sie kommen wegen der britischen Kronjuwelen, der legendären Raben und wegen der in historischen Uniformen gekleideten „Yeoman Warders“. Sie bewachen die Anlage und haben ein Auge auf die Raben. Der Tower gehört – wie sollte es anders sein – zum UNESCO Weltkulturerbe. Tower of London Welcome Center – Petty Wales Ticketpreis: 30 Pfund (35 Euro) Die Besichtigung des Towers of London ist nicht für Menschen mit Behinderung geeignet!
In Sichtweite des Tower of London überspannt die Tower Bridge die Themse. Gebaut wurde die Brücke gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die Optik der (scheinbaren) Steinbrücke täuscht: Die Kalksteine verbergen aus optischen Gründen die Stahlträger einer Hängebrücke. Die Fahrbahn der Bücke misst 244 Meter in der Länge, und sie lässt sich für den Schiffsverkehr öffnen.
Beleuchtete Tower Bridge im Abendlichtf
Damit große Schiffe passieren können, werden die beiden Fahrbahnteile bis zu einem Winkel von 86 Grad geklappt. In diesen Momenten ruht der Fahrzeugverkehr; der Schiffsverkehr genießt Priorität. Und das bei rund 40.000 Fahrzeugen die täglich die Brücke befahren. In 43 Meter Höhe verlaufen zwei Stege für Fußgänger. Die Stege sind von der Technik vorgegeben: Sie spannen die Türme und leiten die Zugkräfte der Tragseile ab. Die Brücke darf besichtigt werden. Im Rahmen der „Tower Bridge Exhibition“ sind die Türme, die oberen Stege und der alte Maschinenraum zugänglich.
Im Stadtbezirk City of Westminster liegt der Buckingham Palace, die Residenz der englischen Königin und der Ort der Staatsempfänge. Die Ursprünge des königlichen Wohnsitzes gehen in das Jahr 1703 zurück. Damals ließ sich der Herzog von Buckingham ein geräumiges Stadthaus errichten. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erwarb König Georg III. das Gebäude. In der Folgezeit wurde der Palast auf seine heutige Größe erweitert. Die Residenz verfügt über 775 Räume, von denen 19 als Staatsräume genutzt werden.
Zum Buckingham Palace gehören außerdem eine Reithalle, Pferdeställe, eine Schwimmhalle, ein Tennisplatz und diverse Nebengebäude. Sehenswert ist ebenfalls die 17 Hektar große Parkanlage mit einem Teich und über 200 Bäumen. Die sogenannten State Rooms sind zehn Wochen im Sommer für Besucher geöffnet. Ticketpreis: 30 britische Pfund. Ein Gartencafé und ein Andenken-Shop optimieren das Besuchserlebnis.
Besuchern des Palasts fällt unweigerlich das Victoria Memorial ins Auge. Die Königin herrschte von 1837 bis 1901 über das Vereinigte Königreich. Das Memorial vor dem Palast ist 26 Meter hoch. Figuren und Löwen schmücken das Denkmal. Vom Victoria Memorial führt die Prachtstraße „The Mall“ zum Admiralty Arch.
Victoria Memorial vor dem Buckingham Palace
Die Royal Horse Guard reitet in Richtung Admiralty Arch
St Paul’s Cathedral, die Bischofskirche der Church of England, zählt mit 158 Meter Länge zu den größten Kirchen der Welt. Die auf der Kuppel ruhende Laterne endet in 111 Meter oder 365 Fuß Höhe. Ein Fuß für jeden Tag des Jahres.
Die Kathedrale wurde nach Londons Großem Brand (1666) im Barockstil errichtet. St Paul’s Cathedral war seitdem Schauplatz vieler Zeremonien. Zu den Feierlichkeiten zählen Staatsbegräbnisse oder Trauungen und Thronjubiläen. In der riesigen Krypta der Kathedrale wurden zahlreiche berühmte Zeitgenossen begraben. Standort: St Paul’s Churchyard, City of London Ticketpreis Erwachsene: 21 britische Pfund vor Ort; Online Tickets kosten 18 Pfund. Ermäßigungen werden gewährt.
Ein „reichhaltiger historischer Platz“, so präsentiert sich die Westminster Abbey im Netz. Westminster Abbey ist, wie das gegenüber liegende Parlament, ein UNESCO Weltkulturerbe. Westminster Abbey ist seit dem Jahr 1066 Krönungskirche und die Begräbnisstätte von mehr als 3.000 Persönlichkeiten.
Besucher sehen in der Kirche den über 700 Jahre alten Krönungsstuhl. Sie sehen Poets‘ Corner, die Pilgerstätte der Literaturliebhaber. Mehr als 100 Poeten sind in diesem Teil der Westminster Abbey begraben oder mit Gedenkstätten verewigt worden. In Westminster Abbey fanden 30 Könige und Königinnen ihre standesgemäße Grabstätte. Ein weiterer Höhepunkt ist die Lady Chapel. Sie ist ein glorioses Beispiel für die Architektur des späten Mittelalters. Atemberaubend ist das Kirchenschiff mit dem Hauptaltar und dem Grab des Unbekannten Soldaten. Der Tote des Ersten Weltkriegs fiel in Frankreich und wurde in der Kirche in französischer Erde bestattet. Sehenswert sind außerdem der Kapitelsaal und der Kreuzgang.
Westminster Abbey - Grabmal des Unbekannten Soldaten
Standort: Deans Yard Ticketpreis Erwachsene: 25 britische Pfund. Ermäßigungen werden gewährt. Geführte Touren werden angeboten.
Im Stadtteil City of Westminster liegt Londons größter öffentlicher Platz. Dessen Geschichte reicht bis ins Mittelalter zurück. Vier Straßen laufen an diesem Platz zusammen. Seine heutige Form erhielt der Trafalgar Square Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Zentrum des Platzes steht die Nelsonsäule. Mit dem Monument ehrte das Land Admiral Lord Nelson für seinen Sieg in der Schlacht von Trafalgar über Frankreich und Spanien. Lord Nelson wurde bei dem Gefecht tödlich verwundet und anschließend in der St Paul’s Cathedral beigesetzt. Die Nelson’s Column ist symbolische 51 Meter hoch. Diese Zahl entspricht der Gesamthöhe von Nelsons Flaggschiff „HMS Victory“ vom Kiel bis zur Mastspitze. Am Fuß des Denkmals wachen vier riesige bronzene Löwen. Die beiden zwischen der Nelsonsäule und der erhöht stehenden National Gallery angelegten Brunnenanlagen sind Respektbezeugungen an die Admiräle Beatty und Jellicoe.
An den vier Ecken des Platzes befinden sich drei weitere Standbilder. Der leere Sockel an der Nordwestecke, die „vierte Plinthe“, wird temporär für die Präsentation von Kunstobjekten genutzt. Die National Gallery an der nördliche Seite des Platzes ist eines der bedeutendsten Kunstmuseen der britischen Hauptstadt. Im Nordosten des Trafalgar Squares steht die Kirche St Martin-in-the-Fields.
Trafalgar Square - temporäres Kunstwerk auf der vierten Plinthe
Trafalgar Square mit St Martin-in-the-Fields
Wer den Piccadilly Circus im Stadtbezirk City of Westminster mit den seit ewigen Zeiten gebräuchlichen Werbetafeln nicht kennt, hat London nicht gesehen. Ursprünglich verband der Platz die Regent Street mit der Piccadilly. Seit langem treffen am Piccadilly Circus einige der wichtigsten Straßen Londons aufeinander. Damit nicht genug, am Piccadilly Circus kreuzen sich zwei U-Bahn-Linien.
Mit der Shaftesbury Memorial Fountain wurde dem 7. Earl of Shaftesbury ein Denkmal gesetzt. Die geflügelte, nackte Figur auf der Spitze des Brunnens stellt an sich den Engel der christlichen Nächstenliebe dar. Prüde, spottlustige Viktorianer benannten die Figur in „Eros“ um. Und dabei ist es bis heute geblieben. – Bekannt ist der Platz nicht nur für den „Eros“, sondern auch für seine Reklametafeln. Die erste Tafel wurde im Jahr 1900 auf dem Dach des London Pavillon aufgestellt. Später war es lediglich gestattet, sechs große Werbetafeln an dem gewundenen Eckhaus an der Shaftesbury Avenue anzubringen. Ein weiterer Videoschirm erstrahlte vom Dach eines Hauses an der Haymarket. Seit Mitte Januar 2017 beglückt eine einzige, gebogene Videowand die Passanten mit Werbebotschaften.
Der Covent Garden Market im West End ist ebenfalls ein Höhepunkt unseres Londoner Besuchsprogramm. Seit dem frühen 17. Jahrhundert wurde zwischen St Martin’s Lane und der Drury Lane Markt abgehalten. Eine Markthalle kam im Jahr 1830 hinzu. Sie wurde bis in die 1960er Jahre genutzt. Nach der Aufgabe des Marktes startete der Covent Garden Market seine zweite Karriere als stilvolles Einkaufszentrum und Touristenanziehungspunkt.
Covent Garden - The Piazza
Vor dem Covent Garden liegen „The Piazza“, ein Platz mit Außenrestauration, und daneben das Royal Opera House. Es ist das Domizil der Königlichen Oper und des Königlichen Balletts.
Covent Garden - Royal Opera House
Covent Garden - Rückseite
Londons berühmtester Park ist wie die angrenzenden Kensington Gardens eine öffentliche Grünanlage. Beide Parkanlagen kommen insgesamt auf knapp vier Quadratkilometer Fläche. Bevor er der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, war der Hyde Park königliches Jagdrevier. Im Park liegt der 11 Hektar große Serpentine Lake. In ihm darf geschwommen und gerudert werden. Es gibt eine Reitbahn und Picknickflächen. Weite freie Flächen sind mit Rasen bewachsen. Dort wo Bäume stehen, fressen zutrauliche Grauhörnchen den Besuchern aus der Hand. Bekannt ist der Hyde Park für die „Speakers Corner“. Dort dürfen Menschen über alle Themen sprechen. Tabu ist allerdings die königliche Familie.
Im Südosten des Stadtparks ragt der monumentale „Wellington Arch“ empor. Der Triumphbogen wurde für den 1. Duke of Wellington errichtet, der bei der Schlacht von Waterloo im Jahr 1815 die französischen Truppen besiegte. Die Schlacht kostete 53.000 Menschenleben.
In der Nähe von „Speakers Corner“ steht der „Marble Arch“. Der Marmorbogen stand ursprünglich vor dem Buckingham Palace. Wegen Platzmangels wurde er Mitte des 19. Jahrhunderts an seinen heutigen Standort verbracht.
Nicht mehr aus dem Stadtbild fortzudenken ist das London Eye am Südufer der Themse. Das größte Riesenrad Europas trägt den Beinamen „Millennium Wheel“. Seine Höhe misst 135 Meter. Die 32 Gondeln fassen jeweils 25 Personen. Eine Umdrehung dauert 30 Minuten. Die Fahrt ist wegen der gebotenen Ausblicke ein traumhaftes Erlebnis. Was ursprünglich auf fünf Jahre geplant war, erscheint wegen des beispiellosen Erfolgs als unverzichtbar. Um zu zeigen, was auf diesem Gebiet technisch möglich ist, blicken wir für einen Augenblick auf das Ain Dubai, das größte Riesenrad der Welt. Es ist 260 Meter hoch; insgesamt 48 Gondeln rotieren in vierzig Minuten.
Unsere Empfehlungen zu den Städtezielen richten sich allgemein an Gäste von Kreuzfahrtschiffen und an Tagestouristen. Städte von der Größe und Weitläufigkeit Londons erschließen sich Besuchern Stadtteil für Stadtteil. Nach den zuvor genannten Top 10 widmen wir uns im Folgenden dem Areal von Inner London, und speziell den zentrumsnahen Stadtbezirken.
Der kleinste Londoner Stadtbezirk hat es in sich. Der weltweit anerkannte Finanzplatz ist das wirtschaftliche Herz der Metropole. In dem Stadtteil liegen die bereits vorgestellte St Paul’s Cathedral (Top 10), die Guildhall und die Bank of England. Ihr gegenüber liegt die Stock Exchange. Sehenswert ist ebenfalls der Leadenhall Market. Die genannten Bauwerke sind historischen Ursprungs. Baudenkmäler der jüngsten Vergangenheit sind die Gherkin und der Sky Garden im „Walkie Talkie“.
Der Begriff „Guildhall“ steht im Englischen für Rathaus oder Haus der Innungen. Tatsächlich wurde die Londoner Guildhall mehrere Jahrhundert lang als Rathaus genutzt. In der Gegenwart findet das bildschöne Gebäude als Veranstaltungszentrum und Museum Verwendung.
Guildhall Yard - The City of London Police Museum
Ein Blickfang an der Threadneedle Street ist der Sitz der Bank of England. Solche Pracht wie die Zentralbank des Vereinigten Königreichs verströmen in anderen Ländern die Parlamente. Mit dem Museum der Bank of England beschäftigen wir uns an dieser Stelle nicht.
Bank of England - Portikus
Im Januar 1571 wurde mit der Royal Exchange die erste Londoner Handelsbörse errichtet. Im Lauf der folgenden Jahrhunderte brannte das Gebäude zweimal vollständig nieder. Das prachtvolle Gebäude erstrahlt heute außen und innen im klassizistischen Stil. Seit dem Jahr 2001 ruhen die Börsenaktivitäten, stattdessen findet die Royal Exchange als Einkaufszentrum mit exklusiven Läden Verwendung. An der Kaufkraft mangelt es in der näheren Umgebung gewiss nicht.
Standort: Threadneedle Street gegenüber der Bank of England
Dort, wo heute Bürohäuser aufragen, wurden vom 14. Jahrhundert an Geflügel und Käse gehandelt. Im 15. Jahrhundert kamen Wolle und Leder hinzu. Im Jahr 1881 erhielt der Markt eine Überdachung aus Gusseisen und Glas. Die Marktatmosphäre ging verloren; anstelle der Marktstände verkaufen gehobene Läden Produkte des täglichen Bedarfs. Nutznießer sind die in den umliegenden Bürogebäuden arbeitenden, gutverdienenden Angestellten. Von denen treffen wir einige am späten Vormittag in den Restaurants und Bars des Leadenhall Markets. On the Top: Szenen eines Harry-Potter-Films wurden im Leadenhall Market gedreht.
30 St Mary Axe, so lautet die Anschrift und der richtige Name des 180 Meter hohen Büro- und Wohnturms der Swiss Re im Londoner Finanzbezirk. Der Volksmund nennt das von Stararchitekt Sir Norman Foster gebaute Hochhaus despektierlich „Gherkin“, was so viel wie Gewürzgurke heißt. Ohne The Gherkin wäre die Londoner Skyline nicht mehr vorstellbar. Bedauerlicherweise ist das Gebäude für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Eine Ausnahme gibt es: Gäste der Bewohner dürfen in deren Begleitung das Restaurant und die Bar in einem der obersten Stockwerke besuchen.
Am nördlichen Ufer der Themse ragt ein 160 Meter hoher Büroturm auf. Das umgangssprachlich „Walkie Talkie“ genannte Hochhaus bietet Besuchern im 35. Obergeschoss über drei Stockwerke den sogenannten Sky Garden mit Dutzenden Pflanzen. Ein Restaurant und eine Bar gibt es ebenfalls. Der Blick auf die Themse mit der Tower Bridge, The Shard, St Paul’s Cathedral, das in der Themse liegende Museumsschiff HMS Belfast sowie Londons Norden ist phänomenal.
Der Clou: Für das Ganze wird kein Eintritt erhoben. Empfehlungen besagen, dass Eintrittskarten im Voraus online gebucht werden sollten. Bei unserem Besuch im Mai 2022 bedurfte es keiner vorausgehenden Reservierung. Anschrift: 20 Fenchurch Street
Einen ähnlich schönen, und noch besseren Blick auf den Tower bietet auch der nahe gelegene „Garden at 120“ im Hochhaus der Versicherungsgesellschaft Generali. Die Größe des Freiluftgartens wird auf 285 Quadratmeter beziffert. Der Garten liegt im 15. Stockwerk hinter Glaswänden. Wie beim Sky Garden London wird kein Eintritt erhoben. Anschrift 120 Fenchurch Street
Drei bedeutende Attraktionen der City of Westminster stehen auf der Liste unserer Top 10 Sehenswürdigkeiten: der Buckingham Palace, die Westminster Abbey und der Trafalgar Square. Sehenswert sind ebenso der Palace of Westminster, 10 Downing Street und die Kirche St Martin-in-the-Fields.
Der monumentale Gebäudekomplex an der Themse ist der Sitz des britischen Parlaments. Die Ursprünge des im neugotischen Stil gebauten, schlossähnlichen Anwesens gehen annähernd 1.000 Jahre zurück. In den Vorgängerbauten des Palace of Westminster residierten anfangs die englischen Könige. Ein Großbrand zerstörte im Jahr 1834 die historische Bausubstanz.
Palace of Westminster aus der Vogelperspektive
Palace of Westminster mit dem Elizabeth Tower
Das markanteste Element des Bauwerks ist der Uhrenturm mit der Glocke „Big Ben“. Umgangssprachlich wird deren Name auf das Turmbauwerk übertragen. Offiziell heißt der Turm „Elizabeth Tower“.
Der Palace of Westminster besteht aus ungefähr 1.100 Räumen. Die bedeutendsten Räume sind die Plenarsäle beider Parlamentskammern. Seit 1987 steht der Palace of Westminster zusammen mit der benachbarten Westminster Abbey und der St Margaret’s Church auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. In den Parlamentsferien (August und September) finden Führungen statt. Standort: Parliament Square.
Vom Palace of Westminster geht man weniger als 500 Meter bis zu 10 Downing Street, dem Sitz des Premierministers des Vereinigten Königreichs. Seit dem Jahr 1902 ist das ansehnliche Stadthaus zugleich der ständige Wohnsitz des Premierministers. Der Dienst- und Wohnsitz des Premiers liegt – durch hohe Gitter und Polizeiposten gut gesichert – zwischen der Horse Guards Road und der Straße Whitehall. Satellitenbilder zeigen die wahren Ausmaße der britischen Regierungszentrale.
Gut gesicherter Zugang zu 10 Downing Street
Wer mag, geht wenige Minuten hinüber zur „Horse Guards Parade“. Auf dem Paradeplatz findet das jährliche Geburtstagszeremoniell für den englischen Monarchen statt.
Vom Buckingham Palace ist der Admiralty Arch gut zu sehen. An dem im Jahr 1910 errichteten Triumphbogen endet die vom Buckingham Palace kommende Prachtstraße „The Mall“. Der Bogen gehört zum benachbarten Admiralitätskomplex. Östlich des Admiralty Arch liegt der Trafalgar Square. Das Bauwerk wird von drei gewaltigen Durchgängen dominiert. Die mittlere der Öffnungen ist für den Straßenverkehr gesperrt. Lediglich bei Staatsakten wird sie geöffnet. – Seit längerer Zeit ist es geplant, das Gebäude in ein Luxushotel umzuwandeln. Als zukünftige Betreiberin wird die Waldorf Astoria-Gruppe genannt.
Die National Gallery am Trafalgar Square (Top 10) stellt Meisterwerke aus der Zeit des 13. bis 19. Jahrhunderts aus. Die Ausstellung ist eine der reichhaltigsten und wichtigsten Gemäldesammlungen der Welt. Die Ursprünge der National Gallery gehen auf das Jahr 1824 zurück, als die britische Regierung die Kunstsammlung eines russischen Bankiers erwarb. Großzügige Schenkungen und Förderungen kamen im Lauf der Zeit hinzu. Der ausgedehnte Gebäudekomplex geht auf das Jahr 1837 zurück. Im Laufe von knapp zwei Jahrhunderten gab es in regelmäßigen Abständen architektonische Veränderungen.
National Gallery am Trafalgar Square
Am Trafalgar Square steht die dem Heiligen Martin von Tours geweihte anglikanische Kirche St Martin-in-the-Fields. Die vor knapp 300 Jahren errichtete Kirche weist als architektonische Besonderheit den in den Portikus integrierten Glockenturm auf. Wer das dreischiffige Gotteshaus von innen sieht, ist von der Helligkeit und der kargen Ausstattung angetan. St Martin-in-the-Fields ist die Kirche des Buckingham Palasts und der Admiralität.
Mit den Gotteshäusern St Paul’s oder der Westminster Abbey (beide Top 10) kann die Londoner Bischofskirche des römisch-katholischen Erzbistums Westminster nicht mithalten. Die Kathedrale wurde erstmals im Jahr 1903 zu Gottesdiensten genutzt. Der neobyzantinische Baustil mit der wechselseitigen Fassade aus rotem Backstein- und Portlandstein lässt anderes vermuten. Die größte katholische Kirche in England und Wales besitzt vier flache Kuppeln und einen freistehenden Glockenturm. Über dem Portal prangt ein Mosaik-Bogen, der ebenfalls an byzantinische Kirchen erinnert.
300 Meter nördlich des Trafalgar Square (Top 10) finden wir den Leicester Square. Der Name des Platzes bringt die Augen der Londoner Cineasten zum Leuchten. Am Leicester Square liegen mehrere große Kinos, die mit Filmpremieren auf sich aufmerksam machen. Der Platz ist zudem ein Medienstandort und Zugang zu Londons Chinatown. Das Zentrum der chinesischen Community in London betritt man vorzugsweise durch Chinatown Gate in der Wardour Street.
Kensington und Chelsea gehören zu den besten Wohnlagen der Hauptstadt. Zu Kensington fallen uns unwillkürlich das Kensington Palace und die dazugehörigen Kensington Gardens ein sowie der Hyde Park (Top 10). Weltbekannt ist der für unterschiedlichste Veranstaltungen genutzte Kuppelbau der Royal Albert Hall. Ganz zu schweigen vom legendären Kaufhaus Harrods, mit dem wir uns nun näher beschäftigen.
Harrods zählt zu den berühmtesten und exklusivsten Warenhäusern der Welt. Schnäppchen sucht man auf den 100.000 Quadratmetern Verkaufsfläche vergebens. Kein Wunder, das Kaufhaus war bis zum Jahr 2001 Hoflieferant des Königshauses. Im Haus an der Brompton Road zählen ausschließlich Luxusmarken und eine belastbare Kredit- oder Bankkarte.
Bei den über mehrere Geschosse verteilten Luxusmarken kommt schon bald Langeweile auf. Ganz anders verhält es sich mit der Lebensmittelabteilung im Erdgeschoss. Die im Jugendstil gehaltenen „Food Halls“ begeistern uns. Die vielfältigen Angebote faszinieren und die Preise sind atemberaubend. Restaurants und Bars bitten zum Besuch. Sicherheitspersonal an den Eingängen des Nobelkaufhauses trifft Vorsorge, dass bestimmte Normen hinsichtlich Kleidung und mitgeführten Rucksäcken eingehalten werden. Harrods ist eine von Londons bestbesuchten Sehenswürdigkeiten.
Am rechten, dem südlichen Themseufer liegt der Stadtbezirk Southwark. Eines seiner bekanntesten Bauwerke ist die Tower Bridge (Top 10). Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Museumsschiff des leichten Kreuzers HMS Belfast, The Shard, der Borough Market, das Globe Theatre, die benachbarte Modern Tate Gallery sowie die Millennium Bridge. Es gibt in Southwark genügend zu sehen für Menschen, die es gewohnt sind, Metropolen auf eigene Faust zu entdecken.
Leichter Kreuzer HMS Belfast - Anleger kleiner Kreuzfahrtschiffe
Das 310 Meter hohe futuristische Gebäude „The Shard”, zu Deutsch die „Glasscherbe“, zählt zu Europas höchsten Wolkenkratzern. Besucher genießen von den Aussichtsebenen im 68. und 69 Stockwerk bei schönem Wetter faszinierende Ausblicke über London und die weitere Umgebung. Dazu bieten Restaurants und Bars exzellente Gastronomie und das Shangri-La Hotel, das mit 202 Zimmer und Suiten lockt.
Blick auf The Shard vom Sky Garden London
Die Ticketpreise starten bei Online-Buchungen bei 28 Pfund (33 Euro).
Seit 1.000 Jahren existiert der historische Borough Market. Er ist Londons ältester Lebensmittelmarkt. In der Neuzeit wird er vorwiegend von Erzeugern beschickt. Als Zugabe gibt es einen großen, abwechslungsreichen Street Food-Bereich. Ein sehenswerter Ort für diejenigen Besucher Londons, die sich am rechten Themse-Ufer aufhalten.
Wenn man schon einmal in der Gegend ist: Nicht einmal 200 Meter entfernt liegt die „Golden Hinde“, ein Nachbau des Schiffs von Francis Drake. Im St Mary Overie's Trockendock wird an der Rekonstruktion der 37 Meter langen Galeone gearbeitet. Mit der Golden Hinde umsegelte Sir Francis Drake als erster Engländer zwischen 1577 und 1580 die Welt.
Zu den kulturellen Landmarken Londons gehört das elisabethanische Globe Theatre. Es liegt neben der Modern Tate am Ufer der Themse. Der Fachwerkbau ist vornehmlich auf Aufführungen von Werken William Shakespeares spezialisiert. Die Ursprünge des Theaters gehen auf das Jahr 1599 zurück. Es stand zusammen mit weiteren Theatern und Vergnügungsstätten außerhalb des Ortes. – Der Rundbau des mehr als 3.000 Zuschauer fassenden Theaters gehörte anfangs einer Gemeinschaft von Eigentümern. Shakespeare hielt einen 12,5-prozentigen Anteil; zudem war er der Hausdichter des Globe.
Im Jahr 1642 schloss die puritanische Regierung alle Vergnügungsstätten. Auch das Globe fiel unter die Maßnahme. Das Theaterrund wurde zwei Jahre später abgerissen und geriet in Vergessenheit. – Im Jahr 1997 wurde das Globe Theatre auf Betreiben von Förderern als Freilufttheater wiedereröffnet. Wie sein Original besitzt es ein Strohdach. Das Dach ist durch Sprinkleranlagen gesichert, und die Zahl der Zuschauer ist auf 1.500 beschränkt. Im Winter ist der Theaterbetrieb ausgesetzt.
Am südlichen Themse-Ufer liegt in einem aufgegebenen Kraftwerk die Tate Gallery of Modern Art (Tate Modern). Die Galerie ist eines der weltweit größten Museen für moderne und zeitgenössische Kunst mit Zweigstellen in Liverpool und St Ives in Cornwall. Die Tate Modern zeigt Werke der bedeutendsten Künstler der klassischen Moderne und der Gegenwart. Die Palette der Namen reicht von Joseph Beuys bis zu Andy Warhol. Die Dauerausstellung besteht aus vier Segmenten. Hinzu kommen Sonderausstellungen in der ehemaligen Turbinenhalle.
Tate Gallery of Modern Art von der Millennium Bridge
Die 325 Meter lange Millennium Bridge verbindet die Stadtbezirke City of London und Southwark. Der Stararchitekt Norman Foster entwarf die Brücke aus Anlass der Jahrtausendwende. Die im Juni 2000 eröffnete Fußgängerbrücke geriet anfangs wegen unkontrollierbarer Vibrationen in die Schlagzeilen. Mittlerweile sind die Schwingungen behoben.
Millennium Bridge - im Hintergrund St Paul's Cathedral
Jede der genannten Sehenswürdigkeiten erfordert genügend Zeit, um sich ein Bild von ihnen zu machen. Hinzu kommt, dass am Weg weitere interessante, hier nicht vorgestellte Bauwerke liegen. Mit einem Tagesaufenthalt allein ist es in London nicht getan. Es bedarf mehrerer Tage, um „unsere“ Sehenswürdigkeiten zu absolvieren. Dabei haben wir noch nicht einmal an einen empfehlenswerten Besuch in Greenwich, der Stadt des Nullmeridians und des früheren Zentrums der britischen Marine gedacht.
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